Roulette

Das Leben ein Roulettespiel ist
und dreht sich stets im Kreise
es wechselnd alle Werte mißt
auf der oft langen Reise.

Jede Station läßt das große Glück erhoffen,
das Schicksal aber hält doch alles weiter offen.
Hat die richt’ge Farbe man gewählt,
oder Zahlen ungerade, vielleicht auch gerade,
wird der Wille gleich gestählt
voranzuschreiten wie bei ’ner Parade
mit Lebensmut und Zuversicht,
so daß zum Versagen es wird kommen nicht.

Es kann sich drehen wie es will,
man hält ja selber auch nicht still,
weil alles sich bewegt auf seine Weise,
vieles laut, manches aber auch gar leise.

Heiteres und Ernstes meist dicht beieinander steh’n,
wenn in’s Gesicht auch oft kalte Winde weh’n.
Eines in das and’re greift,
wenn alles ist herangereift
und erzeugt den bunten Wechselschein,
der immerwieder lädt zum neuen Spiele ein!

Bonn, am 30.8.2010

Sehr wichtig

Körper und Seele reinzuhalten gar viele sind bestrebt
unabhängig von dem was man erlebt.
So möchte man sauber sein, edel auch und gut,
egal was drum herum sich tut.

Dieses Bemühen sollte besser sein gerichtet
auf das was mehr im Leben wichtet.
Die eig’nen Schwächen sind es,
die man sollte kriegen in den Griff,
wie ein gut im Meer gesteuert Schiff.

So täglich Eitelkeit sollt‘ man stellen hinten an,
um sich selbst zu zeigen was man alles kann,
den eig’nen Charakter stets zu formen,
wofür allerdings bestehen keine Normen.
Entscheidend ist zu können
gut und schlecht zu trennen.

Dann hört man tief in sich hinein
und schaltet gleich das Großhirn ein,
den emotional-triebhaften Regungen
zu setzen entgegen Begegnungen
mit Vernunft, Verstand und Geist,
der die Richtung dem Verhalten weist,
das für’s Leben glatt
große Bedeutung immer hat.

Wie dem Körper durch Übungen aller Art,
sollte man Geist und Willen täglich auch trainieren,
um dadurch Harmonie für’s Leben zu probieren.
So lohnt es sich in jedem Fall
zu lauschen auf den inneren Charakterwiderhall.

Bonn, am 19.8.2010

Lebensgefühl

Einem jeden wird im Leben
nur selten wahre Lieb‘ gegeben.
Sie ist frei von körperlichen Sinnen
und wohnt im Menschen nur tief drinnen.

Mit ganzem Herzen gibt man sie dem andern
und kann so mit ihm getrost durch’s
Auf und Ab des Lebens wandern.
Man stets bereit ist ihm zu helfen
in Not und bei Gefahr,
was erkennen läßt, was ist wirklich wahr.

Allerdings doch immerwieder kommt,
was nicht jedem gleichermaßen frommt,
ein Kribbeln und auch Tanzen von Gefühlen,
was zeigt an der Sinne Spielen,
worin Lust und Lebensfreude wohnen,
damit sich können formen die neuen Generationen.

Aber wenn alles man bemißt
Wechsel und Vielfalt
stets das wahre Leben ist.
Auf die Dosis kommt es eben immer an,
wie man all das Schöne voll erleben kann.
So auch das Leben wird gewürzt
und vielleicht sogar verkürzt,
wenn Gier und Lust am Ende dominieren,
bei ständig neuem Ausprobieren.

Bonn, am 16. 8.2010

Elternhaus

Schaut man zurück auf’s Elternhaus
ist es für manche ein Erinn’rungsschmaus.
So vieles war geordnet und behütet
über Probleme wurde kaum gebrütet.

Bei allen kleinen Differenzen
man stets bereit war sich zu ergänzen,
das Leben harmonisch zu gestalten
wie man’s geseh’n hat von den Alten.

Keiner aber kann es wissen
womit selbst er wird fertig werden müssen.
War den Eltern es gegeben
ein Vorbild schon zu sein
als man als Kind war noch sehr klein,
so kann man gehen davon aus,
daß eine Sehnsucht bleibt, das Elternhaus,
wo meist die inn’re Sonne schien
mit Rücksicht, Liebe, Freundlickeit
besonders wenn man war nicht nur zu zweit.

Hat man nun das Leben selbst gemeistert
war nicht von Vorbehalten zugekleistert,
so bleibt doch stets ,mit einem Wort,
das Elternhaus der Zufluchtsort
an seelisch-trüben Tagen,
wenn gar nichts mehr man konnt‘ ertragen.

So irgendwie im eig’nen Leben,das ist besiegelt,
das Elternhaus sich widerspiegelt.
Wohl dem das Schicksal war auf seiner Seite,
das ihm offenbaren konnte Lebensfreude und die Weite,
der Alltagsdimensionen,
denn sie zu beherrschen wird sich immer lohnen.

Bonn, am 11.8.2010

Vergänglichkeit

Die Vergänglichkeit der Dinge
zeigen besonders deutlich Blumen
und auch Schmetterlinge.
Unsterblich aber scheint oft manche Melodie,
wenn sie sich ins Gefühl hat eingegraben,
daß man noch heut‘ an ihrem Klang
kann stets erneut sich laben.

Dabei oft die Seele schwingt
und die Vergangenheit ins inn’re Blickfeld zwingt,
wobei alles schien so rein und klar
im Leben jeden Tag,
als der liebste Mensch oft in der Nähe lag
und spürte mit ein großes Glück
bei schöner leichter Tanzmusik.

Auch wenn man geworden alt
und das Echo in den Bergen schallt
doch immerwieder Melodien
tief im Innern blühend ziehen,
die von Kopf bis Füßen
stets das Leben neu begrüßen.

Fazit: Worte können lieb und freundlich sein,
aber häufig sind sie bös‘ auch und gemein.
Die Musik dagegen fördert, man fragt sich wie,
meist Gleichklang und Harmonie.
Also Gutes auf allen Lebenswegen,
sich zum Entfalten und Bewegen.
Sie sollte ein Vorbild für den Menschen sein,
das letztlich hält auch den Charakter rein.

Bonn, 10. 8.2010

Ein Miteinander

Integration auf zwei Säulen ruht,
nur wenn fest sie stehen geht sie gut.
Des Volkes Mehrheit sind die einen,
die andern zunächst von der Zahl her nur die kleinen.
Doch sie sind bestrebt,
daß sich ihre Menge rasch erhebt
über die vorort vorhand’nen Leute.
So nämlich ein gewichtig Wort sie haben mitzureden
in der Gesellschaft heute.

Werden sie nicht ausgegrenzt
mit ihrer Kultur und ihren Rieten
haben guten Willen sie zu bieten
vieles anzunehmen in ihrem neuen Lebensraum
und sich vertrauter damit stets zu machen,
worüber schließlich auch alle können lachen.

Das größte Hindernis nun ist mal dabei
der Vorurteile großes Vielerlei,
das nur durch Verständnis und Freundlichkeit am best‘
sich erheblich reduzieren läßt.
So schwer es manchmal auch erscheint
am schönsten ist zu leben,
was man sollte stets anstreben
in Eintracht und Harmonie vereint.

Bonn, 6.08.2010

Westöstlicher Divan

Heute ist man täglich konfrontiert
wie man diverse Menschengruppen integriert.
Ansichten prallen dabei aufeinander,
weil man geneigt ist auf andre herabzuschauen
und sein eig’nes Image aufzubauen.

Doch den meisten ist bekannt,
daß Großes wurd‘ gebracht ins Land
wie in Kultur,Wissenschaft und Zivilisation
schon vor langer Zeit der Islam gab einmal an den Ton.

Man denkt nicht zuletzt dabei an Scheherazade
und Goethes Worte aus seiner Dichterlade,
aber auch wie Hafis berichtet auf seine Weise
über Mohammeds schöpferische Lebensreise.

Beim Geschaffenen aus Okzident und Orient
so kaum noch eine Trennung möglich ist,
was heut‘ für den Fortschritt wichtig ist.
Das eine in dem andern ruht
und gibt somit für weitere
Integration stets neuen Mut.

Bonn, am 2. August 2010